01.09.2010

Heute sind wir 8 Wochen alt geworden! Herrchen meinte, jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Ja ernst wurde es gestern tatsächlich. Anstatt zu feiern, hat uns wieder diese Tierärztin zwischengenommen. Zwischengenommen ist der falsche Ausdruck. Sie ist total nett und ist ganz behutsam mit uns umgegangen. Von oben bis unten hat sie uns durchgecheckt. Sie war sehr zufrieden mit uns allen. Auch die Hoden sind bei allen Jungs abgestiegen, wie sie meinte. Klar, was denn sonst? Dann wurden die Gewichte nochmal überprüft. Sie lagen bei stolzen 5,5 - 7 kg.

Dann hat sie so ein weißes Röhrchen hervorgeholt, mit einem langen, spitzen, dünnen Metallteil vorne dran und hat damit in unserem Nacken herumgefummelt. Bei dem ein oder anderen hat es einen kleinen Piecks gegeben. Die meisten haben gar nichts gespürt. Frauchen war superstolz auf uns!

Nachmittags wurden wir dann nochmal geräuschmäßig auf die Probe gestellt. Auf dem Spielplatz nebenan wurden irgendwelche metallischen Spielgeräte auf und abgebaut, mit lautem Gesäge, Gehämmere und Getöse. Aber uns kann ja nichts schocken!

 

02.09.2010

Heute kam die Zuchtwartin zur Wurf- und Zuchtstättenabnahme. Frauchen und Herrchen waren stolz, dass die Zuchtstätte mit "Vorbildlich" bewertet wurde. Sie ist sauber und mit vielen Umweltreizen versehen. Sie befand zudem, dass die Welpen alle aufgeschlossen und in einem sehr guten Ernährungszustand sind. Auch unsere Mama wurde begutachtet. Sie befand, dass sie die ganzen Strapazen mit uns sehr gut überstanden hat und sich in einem hervorragenden Zustand befindet und auch gut genährt ist. Mit uns waren dass doch keine Strapazen! Das nennt man Mutterglück, wo wir doch alle immer sooo lieb sind! OK, wir ärgern manchmal die Mama, aber auch nur ein bisschen.

Dann kamen wir einzeln an die Reihe. Jeder musste bei ihr auf den Schoß und wurde von vorne bis hinten genau durchgemustert. Das heißt sie hat uns von oben bis unten einfach so begrapscht, bis hin zu den heiligen Teilen von uns Jungs. Aber sie war mit uns allen sehr zufrieden. Es gab keinerlei Beanstandungen.

Danach haben die Zweibeiner eine Essenspause eingelegt. Das heißt wir mussten zuschauen, wie sie sich was unter die Nase schoben, während wir hungrig an der Umzäunung standen. Hey, wir sind zuerst dran! Wie wir sollen uns noch gedulden? Wir sind noch im Wachstum und brauchen besonders viel Nahrung, im Gegensatz zu Euch! Habt ihr noch nie was von "F.d.H." gehört? Das stände Euch allen ganz gut, anstatt hier kleine wehrlose Welpen schmachten zu lassen!

Stattdessen hieß es, wir müssen vorher noch den Verhaltensbeurteilungstest durchlaufen. Es kam wieder jeder einzeln von uns an die Reihe. Einer der ersten Testaufgaben war, wie gut wir auf Fremdpersonen zugehen und ihnen folgen. Tja, was bildet sich diese Frau eigentlich ein, erst begrapscht sie uns, dann sorgt sie noch dafür, dass uns das Futter verweigert wird und dann wunder sie sich, dass wir nicht mehr alle spontan auf sie zukommen. Da konnte sie noch so nett locken. Wir streiken! Vision ist so weit gegangen, dass sie in die Sandkiste abgewandert ist, und es sich dort gemütlich gemacht hat und eingeschlafen ist. Wir anderen, bis auf Amaze (der Verräter), haben uns erst einmal anderen interessanten Dingen zugewendet.

Ganz anders ist es, wenn Frauchen uns ruft, dann sind wir natürlich sofort da, schließlich will jeder sie zuerst begrüßen. Auch bei den ganzen netten Besuchern, die in den letzten Wochen bei uns waren, um mit uns zu spielen und toben. Ätsch! Außerdem steht auch schon in der Rassebeschreibung, dass wir mehr auf unsere Bezugspersonen fixiert sind und nicht einfach so mit jedem Wildfremden mitgehen. Trotzdem hat letztlich jeder von uns eine gute Bewertung bekommen.

Zum Schluss hat uns die Zuchtwartin noch zum Spielen animiert. Da haben wir beschlossen, dass sie ja eigentlich doch ganz nett ist und sie hat von uns noch das ein oder andere "Bussi" erhalten. Wir haben sie ja doch lieb!

Abends hat Mama mit uns Wettrennen durch den Agilitytunnel gespielt. Das war ein Spaß! Als uns so langsam die Puste ausging, wartete sie, bis Frauchen durch ein Telefonat abgelenkt war. Da hat sie die Gelegenheit genutzt und uns mitten im Tunnel einen Energydrink verpasst. Als Frauchen wieder zurück in den Garten kam und weder Mama noch uns sah, war sie im ersten Moment geschockt. Aber es dauert nicht lange, da fand sie uns - schade!!! Dabei haben wir nur einen letzten Umtrunk gemacht, bevor wir uns in neue Beziehungen begeben. 

 

03.09.10

Morgens hieße es für alle, die dieses Wochenende zu ihren neuen Besitzern kommen, Geschirrchen an und ab ins Auto. Wir sind zur Tierärztin gefahren, um einen Gesundheits-Check zu machen und ein entsprechendes Zeugnis ausstellen zu lassen. Diesmal hat die Untersuchung noch länger gedauert, wie sonst, da sie umfangreicher war. So wurden uns auch so komische metallische Instrumente in die Ohren und in unseren Allerwertesten gesteckt. Frauchen war stolz auf uns, dass wir ganz ruhig und entspannt auf dem Untersuchungstisch lagen und uns durch nichts verschrecken ließen. Die Tierärztin befand, dass wir alle gesund und top fit sind. Auf die Waage kamen wir auch, unser Gewicht liegt zwischen 6 und 7,5 kg.

Zurück durften wir wieder ein Stück an der Leine "laufen". Im Pulk war das für Herrchen und Frauchen viel mühseliger. Sobald einer von uns etwas spannendes Neues entdeckte, blieb er stehen. Da alle anderen wissen wollten, was so spannend dort ist, blieben sie auch stehen, um alles genau ins Visier nehmen zu können. Da wir mit 5 Augenpaaren ausgestattet waren, war auch immer mindestens ein Augenpaar dabei, das etwas Interessantes ausmachte. Das heißt die Zweibeiner kamen nur noch im Zeitlupentempo voran. Aber wir hatten unseren Spaß!

Zum Abend hin war es dann so weit. Der erste von meinen Geschwistern wurde von seiner neuen Familie in Empfang genommen. Amaze (er heißt jetzt übrigens "Sid") hatte sie schon durch die vorherigen Besuche kennen gelernt. Eine sehr nette Familie aus dem Bergischen, mit zwei Töchtern und nettem älteren Collierüden. So hat Sid direkt einen Lehrmeister vor Ort. Wenn alles klappt, sehen wir uns in 14 Tagen zum Spaziergang wieder. Das wäre prima!

Frauchen erzählte soeben von ihrem Telefonat. Demnach hat Sid die Fahrt gut überstanden und war schon nach kurzer Zeit im Auto eingeschlafen. Zurzeit war er dabei seine neue Umgebung zu erforschen. Na dann viel Spaß!

 

04.09.10

Heute haben wir Neues von Sid (Amaze) erfahren. Er hat in seiner ersten Nacht gut 6 Stunden am Stück durchgeschlafen. Am nächsten Morgen hat er mir Amor, dem älteren Collierüden sogar das Frühstück aus einem Napf geteilt und ihn danach immer wieder zum Spielen aufgefordert. Und dann waren da noch die Kinder, mit denen man prima herumtoben konnte. Was kann man sich als Colliewelpe schöneres wünschen?

Mittags wurde Amazone (jetzt heißt sie "Sina") dann von ihrer neuen Familie abgeholt, nach Rheinland Pfalz. Auch sie hat die lange Autofahrt wunderbar überstanden. Auf dem Schoß war es dann doch ein wenig unbequem. So hat sich Frauchen entschieden, sich mit ihr auf die Rücksitzbank zu setzen. Sina hat sich dann ganz dicht an sie geschmiegt und ist kurz darauf eingeschlafen. In ihrem neuen zu Hause angekommen hat sie sich riesig gefreut, die Kinder wieder um sich zu haben, die immer so schön mit ihr gespielt haben. Sie durfte dann mit ihnen im Garten noch so lange spielen, bis sie müde wurde und ist dann zufrieden eingeschlafen.

Magic und ich müssen doch noch bis nächstes Wochenende hier bleiben, da unsere zukünftigen Besitzer noch im Umzug stecken. Aber das macht nichts, denn langweilig ist es hier auch nicht. Heute durften Ace (sein neuer Name ist "Shanti) und ich mit auf einen Spaziergang kommen. Zusammen mit Mama und Tante Samira durften wir freilaufend die Welt entdecken, jetzt wo wir geimpft sind. Das war ein Spaß! Wir sind einen Feldweg entlang gelaufen, der mit sehr sandigen Stellen durchsetzt war und mit geteerten. Zwischendurch sind wir an so großen Pfützenseen vorbei gekommen. Aber sicher ist sicher, also lieber einen großen Bogen herum schlagen.

Auf halber Strecke sind wir wieder einem Pferd begegnet und da saß einer obendrauf. Mit mir macht ihr so was aber nicht! Auf meinen Rücken kommen keine Zweibeiner! So jetzt bin ich aber müde. Gähn....!!! Ich wünsche allerseits gute Nacht!

 

05.09.10

Heute Morgen durften Magic und Alasca mit zum Spaziergang. Als Mama mit ihnen zurückkam meinte sie zu uns, dass wir uns ruhige ein Beispiel an ihnen nehmen könnten, da sie nicht so wasserscheu bei den Pfützen waren. Ihhh! Sind die etwas in diesen braunen Schlamm getreten, der aussah wie .... bäääh!

Nachmittags wurde dann Vision abgeholt. Sie heißt jetzt Zoe. Sie hatte die längst Fahrt von allen vor sich, bis in die Schweiz. Sie hat sich vorbildlich verhalten und die Fahrt bestens durchgestanden. Ihr neues Frauchen hatte ihr extra ein gemütliches fellausgekleidetes Bettchen hergerichtet. Es stand auf dem Rücksitz, genau zwischen Frauchen und ihrem Töchterchen. So war ständig jemand um sie herum und sie konnten noch schön hinausschauen, was sich auch rege nutzte.

Wir vier Zurückgebliebenen durften heute Abend zu einem gemeinsamen Spaziergang, das war klasse! Zusammen mit Mama und Tante Samira haben wir die Welt erobert!

 

06.09.10

Zoe (Vision) hat nach durchgeschlafener Nacht eine riesen Portion Futter vertilgt und sich am Frühstückstisch der Zweibeiner auf Anhieb brav hingelegt, bis sie mit dem Essen fertig waren. Klar, wir haben ja auch die bester Erziehung genossen! Dann durfte sie mit auf den Schulweg.

Sina (Amazone) und Sid (Amaze) haben inzwischen auch ihre ersten Spaziergänge mit ihren neuen Familien gemacht und sie hatten viel Spaß!

Wir auch! Heute sind wir wieder im Sechserpack spazieren gegangen. Wenn uns andere Hunde entgegenkamen, dann haben die sofort Platz gemacht, weil wir kamen! Schließlich haben wir vier auch unsere Bodyguards (Mama und Tante Samira) dabei! Die Zweibeiner scheinen alle sehr nett zu sein, sie lächeln immer so freundlich, wenn sie uns begegnen. Spazieren gehen macht unheimlich viel Spaß, macht aber auch so müüüde!

 

07.09.10

Heute Morgenmusste Shanti (Ace) noch zur Tierärztin für sein Gesundheitszeugnis. Alasca hat ihn begleitet. Siehst Du, habe ich zu Magic gesagt, in dem Alter fangen die Frauen schon an zu kontrollieren. Alascas angeblich nette "Begleitung" war bestimmt nur vorgeschoben. Stattdessen wollte sie sicher nur kontrollieren, wie er sich bei der Tierärztin schickt. Aber er war wohl tapfer, wie immer, denn Alasca fand keinen Grund anschließend zu mäkeln. Frauchen bestätigte dies, als sie meinte, dass auch er tip top in Ordnung ist. Die Waage zeigt übrigens stolz 8kg an.

Heute Mittag durften wir dann zu einer riesigen Wiese, die geradezu zum Rennen einlud. Und wie Frauchen erfreut feststellte, auch zum sofortigen Entleeren, sämtlicher Öffnungen. Mit Lob überhäuft, machten wir uns im Selbstbewusstsein gestärkt auf den Weg. Hinter der Wiese kamen wir an eine schmale Brücke, während Herrchen und Frauchen noch diskutierten, ob wir wohl freiwillig hinübergehen würden, waren wir schon längst auf der anderen Seite. Tja schließlich sind wir nervenstarke Amerikanische Colliwelpen.

Danach durften wir erstmalig mit in Frauchens Aquaristikgeschäft, hier gab es so viel zu sehen! Herrchen hatte einen Teil abgetrennt, so dass wir unsere Ruhe haben. Das haben wir dann auch ausgenutzt. Erschöpft von dem schönen Spaziergang, haben wir uns gleich aufs Ohr gelegt, in dem gemütlich eingerichteten Wohnteil. Als wir später wieder wegfuhren, waren alle ganz erstaunt, denn kaum jemand hatte bemerkt, dass die ganze Zeit vier Welpen mit von der Partie waren. Zur Belohnung durften wir dann nochmal auf die Wiese.

 

08.09.10

Heute haben wir neues von Sina (Amazone) gehört. Sie durfte mit zur Welpengruppe. Das war völliges Neuland. Das hieß für sie erst einmal hinsetzten und alles genau in Augenschein nehmen. Nach 5 Minuten kam sie zu dem Schluss, dass das ja alles ganz interessant aussieht und man ja doch mal mitmachen könnte. Sie hatte dann einen riesen Spaß, als sie mit anderen Welpen, verschiedenster Rassen, herumtollen konnte.

Frauchen sagt immer, dass das ganz wichtig ist, um die Hundesprache richtig zu lernen, denn die verschiedenen Rassen haben zum Teil andere Mitteilungssignale und sind anders "gestrickt". Und so wie ein Kind in den Kindergarten und später in die Schule geht, so ist es für die Welpen wichtig eine Hundeschule zu besuchen, wenn man einen gut sozialisierten Hund haben möchte. So hatte auch Sina schon frühzeitig Gelegenheit, anstelle der Geschwister, neue andersartige Spielkameraden zu gewinnen. In Bezug auf die verschiedenen Umweltreize in der Zweibeinerwelt, hat sie auch schon so einiges gelernt, als sie die unterschiedlichsten Objekte untersuchen durfte.

Heute sind wir wieder einer weniger geworden. Shanti (Ace) hat uns verlassen. Er ist hier in NRW geblieben, aber ein ganzes Stück weit von uns entfernt. Als sein neues Frauchen mit ihrem Sohn ihn abholen kam, lag er noch schlafend in der Hundebox im Auslauf. Kaum sah er seine neue Familie, die er ja schon von Besuchen vorher kannte, war er hellwach und stürmte in einem Affenzahn auf sie zu, um sie liebevoll zu begrüßen, während wir noch verschlafen liegen blieben. Die gleiche Begrüßungszeremonie lief ab, nachdem die Zweibeiner alle Formalitäten geregelt hatten. Wir freuen uns mit Shanti, dass er die passenden Menschen gefunden hat.

Im Anschluss ging es dann in abgespeckter "Dreierformation" zum Spaziergang. Aber auch so konnten wir noch prima miteinander toben. Morgen oder übermorgen heißt es dann auch für mich und Magic Abschied nehmen, wir sind schon sehr gespannt!

 

09.09.10

Heute haben wir neues von Shanti (Ace) erfahren. Er hat es bei der Autofahrt gestern geschafft sich aus dem Kofferraum zu befreien, um es sich dann auf der Rücksitzbank, neben seinem neuen Juniorherrchen gemütlich zu machen. Schön an ihn gekuschelt ist er sogleich eingeschlafen. Wie sein neues Frauchen heute berichtete, hat er sich am nächsten Tag besser geschickt und ist brav hinten geblieben. Auch mit der Stubenreinheit gab es keine Probleme und der erste Waldspaziergang war prima. Er durfte sogar schon mit ins Büro, wo er sich gleich brav hingelegt und geschlafen hat. So hat auch er sein zu Hause gefunden.

Heute durften Magic und ich das letzte Mal für die nächsten Tage mit unserer Mama Alasca spielen, denn heute Abend hieß es auch für uns beide Abschied nehmen. Aber unsere neue Familie scheint sehr nett zu sei. Wir sind gespannt, was uns erwartet.

Meine Berichterstattungen werden jetzt etwas unregelmäßiger werden, aber sobald es interessantes Neues zu berichten gibt, von uns oder meinen Geschwistern, werde ich mich umgehend melden.

 

10.09.10

Hey, da bin ich wieder! Ich muss noch ein paar Neuigkeiten loswerden. Gestern, nach einer langen, staubehafteten Fahrt, sind wir irgendwann endlich in unserem neuen zu Hause, an der Mosel angekommen. Hier ist es toll! Ein prima Frauchen und Herrchen, 2 Kids, 2 Katzen und hier und da blubbert es so, wie bei unserem Züchterfrauchen im Geschäft. Und der Nachbar hat auch einen Collie.

Es gab so viel Neues zu entdecken, dass wir gar nicht wussten, wo zuerst hinschauen und schnüffeln. Wir stürmten hin und her um alles genau zu erforschen. Es war eine gute Gelegenheit unsere neuen Zweibeiner gleich mal auszutesten, sprich auf die Geduldsprobe zu stellen. Aber sie haben sich gut geschlagen. Eins zu null für sie! Später haben sie uns "ins Bettchen gebracht" und erschöpft wie wir bis dahin waren, sind wir gleich eingeschlafen und waren ruhig bis zum nächsten Morgen. So haben wir gleich Pluspunkte gesammelt.

Wir durften heute mitfahren, um die Kids zur Schule zu bringen. Später haben wir den Collie von nebenan kennengelernt. Ich habe ihm erst einmal klar gemacht, wer hier das Sagen hat, während Magic (der Streber) kleine Brötchen gebacken hat. Unsere erste Begegnung mit den Katzen ist absolut friedlich abgelaufen - für beide Seiten. Wir sind schließlich die Hauptakteure hier, also haben wir sie gar nicht beachtet, als sie uns begutachten kamen.  Auch nicht, als einen einen Buckel macht und den Schwanz aufplusterte. Die Katzen haben es dann im Weiteren vorgezogen uns von einem Stockwerk höher zu beobachten.

Die erste Lehrstunde haben wir heute auch schon hinter uns, denn es hieß einzeln spazieren gehen. Tja, hat etwa einer von den Zweibeinern mit Problemen gerechnet? Doch nicht bei uns, schließlich sind wir selbstbewusste junge Kerle! Oder haben etwas meine Züchtereltern denen diese Flausen in den Kopf gesetzt, dass es gut wäre auch zwischendurch mal einzeln mit uns zu gehen. Na egal, wir kommen so oder so auf unsere Kosten. Bis die Tage dann! Euer Rave!

 

13.09.10

Alasca schickt viele Grüße vom Nordseestrand! Sie hat erzählt, dass Frauchen und Herrchen sie am Samstagnachmittag ins Auto gepackt haben. Erwartungsvoll hat sie sich auf einen schönen Spaziergang in der Nähe gefreut. Aber stattdessen schien sich eine längere Fahrt anzubahnen. Nachdem sie auf die Autobahn aufgefahren sind, beschloss Alasca erst einmal ein ausgiebiges Schläfchen zu nehmen. Wach wurde sie erst wieder kurz vor der Ankunft, als Mama und Tante Samira erwartungsvoll ihrem ersten Strandspaziergang nach Monaten entgegenfieberten.

Alasca war baff, als sie den weiten Strand erblickte. So ein riesiger Sandkasten, viel größer als unsere Sandmuschel zu Hause. Sand soweit man schauen konnte, Mensch wie toll!!!! Und dann war da noch diese wahnsinnig große Menge Wasser! Frauchen wollte Alasca vor dem Spaziergang noch etwas Wasser geben. Aber für so Nichtigkeiten hatte sie keine Zeit, zumal das große Wasser eine magische Anziehungskraft ausübte. Warum sich mit wenigen Tröpfchen begnügen, wenn man eine viel verlockendere Menge in Aussicht hat. Also ab hinein ins kühle Nass und einen großen Schluck genommen. Iiiih bäääh, igittigitt!!!!! Was ist denn das? Da hat einer die ganze schöne Suppe völlig versalzen! 

Aber lustig war es trotzdem. Das Wasser war richtig lebendig. Es kam immer wieder herausgekrabbelt aus seinem Sandbett, um nach den Pfötchen zu greifen. Aber da war es nicht schnell genug, denn Colliefüße sind sehr viel schneller! Aber zwischendurch hat die Neugier dann doch überhandgenommen. Alasca betrachtete mit großem Interesse, wie Tante Samira sich immer wieder in die Fluten stürzte. Und als Mama dann auch noch völlig cool und lässig hinein rannte, da konnte auch sie nichts mehr halten. Anlauf genommen und hinein! Huch - was war das denn? Fühlt sich irgendwie komisch am Bauch an. Aber Mama ist immer noch drin und da wo Mama ist, da ist es immer sicher. Also nochmal - Attacke!!! Das Wasser spritze links und rechts beiseite, noch ein kurzes Stück und dann endlich bei Mama! Aber wieso ist Mama nur nass bis zum Bauch und ich bis zum Rücken? Nichts wie raus hier!

Wieder heil und sicher am Strand angekommen, betrachtete sie skeptisch ihr deformiertes Fell. Da war es hin, die ganze Schönheit, die ganzen Haaraufbauten, einfach in sich zusammengestürzt. Alles pappte glibberig eng am Körper. Frauchens Kommentar, dass ihre Beine jetzt aussähen wie Spagetti, machte die Sache auch nicht besser. Also was tun? Hinsetzten ist immer gut, hat die bisherige Lebenserfahrung gezeigt. Ja, und es war wirklich gut, denn man konnte zuschauen, wie ein Großteil des Wassers langsam abfloss und das Fell wieder ein wenig Struktur bekam. 

Aber viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht. Mama kam immer wieder zu ihr hin gestürmt und rannte dann wieder ins Wasser, um sie zu animieren mitzumachen. Also gut, aber diesmal ein bisschen vorsichtiger und vor allem nicht zu tief hinein und die Sache begann allmählich richtig Spaß zu machen!

Am nächsten Tag, an einem anderen Strand, war die Wasserbewegung viel stärker. Als Alasca da auch freudig hineinstürmen wollte, drängten Mama und Tante Samira sie immer wieder ab und stellten sich schließlich vor sie, damit sie nicht hineinkam. Sie hatten wohl beschlossen, dass ihre wenigen Kilos wohlmöglich zum Spielball des Wassers werden könnten. Später, an einer kleinen Bucht, wo das Wasser wieder ruhiger war, da durfte sie endlich wieder hinein.

Magic und ich sind jetzt auch schon ganz gespannt, das große Wasser kennen zu lernen, mit dem vielen Sand am Rand. Wenn alles klappt, dann können wir in den Herbstferien auch dorthin und alles mit eigenen Augen sehen!

 

14.09.10

Heute haben wir neues von Zoe (Vision) gehört. Sie hat zwischenzeitlich auch ihre erste Stunde in der Hundeschule hinter sich. Sie hat dort verschiedene Hunde in den unterschiedlichsten Altersklassen kennengelernt. Die Schule selber hat ihr viel Spaß gemacht. Aber noch schöner war, als ihr Frauchen im Anschluss zu Hause anfing, mit den neuen Übungen weiter zu machen. Erwartungsvoll hat sie sie angestrahlt und direkt begeistert mitgemacht. Morgen hat sich Hausbesuch angesagt, da kommt die neue Hundeschullehrerin nach Haus zu ihr und begleitet sie danach auf ihrem Spaziergang.

 

15.09.10

Heute sind wir 10 Wochen alt geworden! Alasca hat bei den Geschenken mal wieder den Vogel abgeschossen. Sie hat einen eigenen Hunde-Buggy bekommen, damit sie jetzt auch bei den längeren Spaziergängen von Mama und Tante Samira mithalten kann. Wenn die Strecke zu lang  ist oder sie müde wird, dann werden My Lady in den weich ausgepolsterten Buggy gehievt und von da an weiter chauffiert.

Wie man hört, macht sie sich auch hervorragend im Apportieren. Angeberin! Warte ab, wenn alles klappt, dann sehen wir uns am Sonntag, dann werden wir dich  mal wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen!

 

19.09.10

Magic und ich durften heute Alasca und Sid (Amaze) wieder treffen und nicht nur dass, als wir am Treffpunkt ankamen war da alles voller Collies! So viele auf einmal hatten wir noch nie gesehen. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst schnuppern sollten. Alle waren super nett zu uns "Kleinen". Sogar Mama und Tante Samira waren da und nicht zu vergessen Exfrauchen und Exherrchen. Das war ein Wiedersehen und wir hatten einen riesen Spaß! Insbesondere mit Alasca und Sid haben wir herumgetollt und unsere Kräfte gemessen. Da waren wir wieder zusammen, die "Phantastischen Vier".

Los ging es vom Parkplatz aus zu einer riesigen Wiese, wo wir alle nach Herzenslust toben konnten. Dann ging es weiter durch den Wald, hin zu einem großen Wasser, das von den Zweibeinern See genannt wurde. Einige von den Großen haben tatsächlich in diesem dunklen Nass ein Bad genommen. Triefend nass kamen sie wieder heraus und machten sich dann einen Spaß daraus sich neben uns zu stellen und sich dann kräftig zu schütteln. Das war ja sowas von rücksichtlos, uns so eine Dusche zu verpassen. Aber auch ein entrüstetes "Stopp" bellen mit vereinten Kräften  brachte gar nichts. Und das alles, wo wir doch keinen Fön dabei hatten.

Nun setzten wir unseren Spaziergang fort. Dann geschah es, das nächste große Abenteuer. Wir haben uns schon zu Anfang gewundert, warum einige von den Zweibeinern so komische Wägelchen vor sich herschoben. Manche waren befüllt, mit kleinen Zweibeinern und andere waren verdächtig leer.  Da hätte schön noch ein Sack Futter für jeden von uns als besonderes Highlight hinein gepasst.

Aber es kam alles anders. Die Zweibeiner haben beschlossen, dass wir jetzt müde sind und nicht weiter mit den Großen herumtoben könnten.  Wer erzählt denn so einen Quatsch? Dann verfrachteten sie uns einfach, einen nach dem anderen, in diese Wägelchen, sie nannten sie Buggys. Komische Teile, jedes hat 4 Räder und wenn man drin sitzt, dann schaukelt es auf den holprigen Wegen, wie verrückt und man bewegt sich  dabei liegend fort. Wenn man herausguckt, kann man die anderen vorbeiflitzen sehen, aber jeder Versuch mitzulaufen endete an so einem komischen Netzt. Am Anfang wehrten Magic und ich uns energisch gegen diese Ungetüme, die mit uns zu machen schienen, was sie wollten. Aber nach einer Weile mussten wir dann doch die Bequemlichkeit des chauffiert Werdens anerkennen. Eigentlich war es ja doch sehr angenehm von den Zweibeinern so herumkutschiert zu werden, während man sich bequem auf einer kuscheligen Decke räkeln konnte. Man bekam alles mit, sah die Großen toben und konnte zwischendurch, nach Lust und Laune ein Nickerchen machen.

Alasca und Sid nahmen es von Anfang an gelassen, sie kannten das ja schon. Das tollste Gefährt hatte Sid, ein Cabriolet, oben offen! So hatte er den besten Ausblick und blieb trotz bester Fluchtmöglichkeiten ganz brav sitzen! So war für uns alle war die Welt in Ordnung, zumal zwischendurch immer wieder der Aufzug kam, mal wurden wir hinein, mal heraus geliftet, so dass auch wir zwischendurch wieder mit toben konnten.  Das war ein toller Tag!

Im Anschluss ging es dann noch in einen riesigen Raum. Dort haben sich die Zweibeiner alle möglichen Leckereien unter die Nase geschoben. Und was ist mit uns? Sollen wir etwas mit dem bisschen Wasser vorlieb nehmen? Aber Essen - so wirklich hatte keiner von uns ein wirkliches Bedürfnis danach. Viel schöner war es, sich mit den anderen dreien zusammen einfach hinzulegen und die Augen zuzumachen. Selbst die Großen hielten erst einmal ein Nickerchen. So wünschen wir ein allseits ein gutes "Schnarch" bis zum nächsten Mal. Und ich hoffe der nächste gemeinsame Spaziergang lässt nicht allzu lange auf sich warten! Vielleicht haben ja noch ein paar mehr Lust mitzukommen. Das wäre toll!

 

22.09.10

Heute sind wir 11 Wochen alt geworden. Inzwischen haben wir uns so richtig gut bei unseren neuen Familien eingelebt und an die neuen Tagesabläufe gewöhnt, so dass wir uns so richtig heimisch fühlen. Wir haben es alle so richtig gut getroffen. Um nichts in der Welt würden wir unser neues Frauchen und Herrchen eintauschen wollen oder die netten Kinder missen, mit denen wir so gerne herumtollen. Für uns alle ist ein Traum wahr geworden. 

Soeben habe ich noch Neues von Alasca gehört. Sie hat wohl ein paar anstrengende Tage hinter sich, in denen sie so allerhand neues kennengelernt hat. Heute war sie im Einkaufszentrum. Sie war völlig begeistert. Erst haben Mama und dann Tante Samira sie begleitet. Aber den Großteil hat sie völlig alleine durchschritten, mit Frauchen oder Herrchen an der Seite. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte, völlig entspannt, mit leicht erhobenem Stetz. Tja, so sind wir "Rose Rivers". Nach einer Pause im Café ging es weiter  in den Aufzug  und dann auf die Rolltreppe. Letzteres sicherheitshalber auf dem Arm, damit nicht die Pfoten gequetscht werden. Sie hat alles mit Bravour gemeistert und hätte am liebsten den restlichen Tag dort verbracht, so viel Neues gab es zu entdecken. 

 

30.09.2010

Inzwischen haben wir, mit 12 Wochen, alle unsere ersten Tierarztbesuche mit unseren neuen Frauchen und Herrchen hinter uns, samt Entwurmung und Impfung. Alle haben Sie gestaunt, wie brav wir waren. Anscheinend haben die Ärzte Langeweile, denn Sie scheinen nichts anderes zu tun zu haben, als uns jedes Mal auf den Kopf zu stellen und von oben bis unten durchzuchecken. Magic meinte schon, dass die bestimmt nur unser schönes weiches Welpenfell durchknuddeln wollen und damit das nicht so komisch aussieht, wird das Ganze als Untersuchung getarnt. Naja, das wichtigste ist, dass es bei allen keinerlei Beanstandungen gab. Was denn sonst, die alten Knacker sollen sich mal lieber selber durchchecken, anstatt uns junge Hüpfer zu belästigen. Die sehen ja zum Teil schon so aus, als ob sie selber mal besser auf ein Ersatzteillager zurückgreifen sollten.

 

03.10.10

Wir sind jetzt 3 Monate alt und heute haben wir Neues von Alasca gehört. Sie durfte, zusammen mit Mama und Tante Samira, Frauchen und Herrchen nach Duisburg begleiten:

Die Zweibeiner verbringen einen Großteil Ihrer Zeit mit jede Menge Glaskästen, die voll mit Wasser sind, in denen so ein paar komische Wesen ihre Bahnen ziehen. Das muss man sich mal vorstellen, die sind den ganzen Tag freiwillig im Wasser! Die kommen noch nicht einmal zum Fressen heraus. Die warten immer, bis Frauchen das Futter ins Wasser gibt, wo es dann auch ganz nass wird - Igitt!! 

Anscheinend wollten Frauchen und Herrchen den schönen großen Nachmittag-Spielplatz im Geschäft, nicht noch weiter mit Glaskästen zusetzen, was sehr vernünftig von Ihnen ist! Stattdessen meinten sie bis nach Duisburg fahren zu müssen, um dort in so einer riesigen Messehalle, noch mehr von diesen Kästen aufzustellen. So ein Unsinn, sie hätten mehr von uns Collies präsentieren sollen, schließlich waren wir schon in der Aufbauphase die Hauptattraktion bei allen. Bestimmt haben deswegen, als die Messe endlich losging, die Vierbeiner in ein separates Areal geführt, ausgelegt mit vielen gemütlichen Hundekissen und Frauchen oder Herrchen immer bei Ihnen.

Aber am schönsten waren die vielen Pausen, in denen Frauchen mit Ihnen den großen Landschaftspark besuchte. Die riesigen Grünflächen mit den vielen alten Industriebauten dazwischen, luden förmlich zum Toben ein. Es gab so vieles Neues zu entdecken und jede Menge, wo man unten durch kriechen oder oben drüber klettern konnte. Auch Wasser fehlte nicht. Frauchen hat nur so komisch reagiert, als Alasca nach einem schönen Wasserspiel meinte sie müsse noch eine Art Fangopackung aus Uferschlamm auftragen. Menschen - wir werden sie nie verstehen. Zierliche braune Pfotenabdrücke hätten das triste Grün des Messeteppichs bestimmt hübsch aufgelockert.   

Frauchen meinte Alasca solle in der Messehalle Menschengewühl kennen lernen und war dann recht enttäuscht, als sie diese noch nicht einmal beachtete und statt dessen sich mehr wie ein Staubsauger verhielt, ständig auf der Suche nach heruntergefallenen Fritten und anderen Leckereien.  Aber alle haben gestaunt, wie schön sie schon "Aus"-machen kann. So ist dass, wenn die Näpfe nicht 24 Stunden am Tag gefüllt sind.

 

11.10.10

Alasca hat mir soeben von ihrem Collietreffen im Harz berichtet:

"Nach den ganzen Messeturbulenzen war wieder Ruhe zu Hause eingekehrt. Man kann sagen es wurde schon fast langweilig. Aber Frauchen und Herrchen schienen da eine tolle Idee zu haben, denn sie fingen auf einmal an ihre Reisetaschen zu packen. Aber warum denn diesmal so viele? Bestimmt geht es wieder nach Holland - am Strand austoben, das wäre jetzt genau das richtige. Also macht hinne ich will jetzt endlich los - was dauert das denn so lange?!

Normalerweise, wenn es nach Holland geht, dann schlafe ich mich im Auto so richtig schön aus und wenn ich aufwache, dann sind wir da. Aber diesmal schien die Fahrt unendlich lange zu dauern. Ich weiß nicht, was sich Herrchen diesmal zusammen gefahren hat. Vielleicht  ist er im Kreis gefahren oder hätte einfach mal nach dem Weg fragen sollen. Als dann endlich die Autotür aufging und ich vergeblich nach salziger Luft schnupperte, da sah ich statt unendlich vielem Sand, nur viele Bäume und die Zweibeiner schienen von ihrem Antlitz völlig begeistert zu sein. Und dafür sind wir soweit gefahren? Als ob wir nicht Bäume genug bei uns zu Hause im Wald haben. Ist mir doch egal wie die aussehen, Hauptsache es gibt Interessantes zu erschnüffeln. Aber Mama und Tante Samira zeigten mir gleich, wo es Spannendes zu entdecken gab.

Nachdem wir unsere Ferienwohnung in Altenau mit riesigem Garten bezogen hatten, ging es auch gleich los zum ersten Spaziergang. Was prusten Frauchen und Herrchen denn so? Doch wohl nicht wegen diesem bisschen Berg? Tja, da sind wir Vierbeiner gegenüber den Zweibeinern eindeutig im Vorteil, denn die kommen immer nur mit halber Kraft voran. Ihr könnt ja Eure Arme zur Hilfe nehmen, dann müssen wir nicht immer so lange auf Euch warten.

Oben angekommen, war selbst ich baff, eine so riesige Wiese hatte ich noch nie gesehen. Sie erstrecke sich bis ins Tal hinunter und dann wieder den nächsten Berg hinauf. Super - hier kann man so richtig schön toben. Es hätte immer so weiter gehen können. Aber auf einmal wurde ich von zwei Händen gepackt und in diesen blöden Welpenwagen gesetzt. Frauchen meinte irgendwas von noch genug Kondition für Abends haben. Ich will aber jetzt weiter toben! Wer weiß wann wir uns das nächste Mal auf dem Weg nach Holland so verfahren?

Aber sie hatte nicht zu viel versprochen. Denn abends ging es zu einer anderen Wiese und was war das? Hinter einer Bergkuppe kamen auf einmal lauter Collies, mit ihren Zweibeinern auf uns zu. Alle super nett und freundlich. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, mit wem ich zuerst spielen wollte. Wir gingen die Wiese weiter hinauf, damit die Zweibeiner auch ihre Bewegung bekamen. Oben angekommen bestaunten sie die tolle Aussicht.

Am nächsten Tag hatten sich noch mehr Collies eingefunden. Es ging dann auf nach Clausthal-Zellerfeld, vorbei an schönen Bächen und Seen, mit herrlich schmeckendem kühlem Nass.  Frauchen und Herrchen konnten es nicht lassen, mich immer wieder zwischendurch in diesen Wagen zu packen, während die Großen alle weiter laufen durften. Das war so gemein!

Am nächsten Morgen ging es dann zur Hammersteinklippe. Doch was ist das? Auf halbem Wege packten mich wieder zwei Hände, stopften mich wieder in den Wagen, das hatten wir doch schon einmal. Aber jetzt kam es noch schlimmer - wir drehten um. Was soll das denn? Ich will mit den anderen weiter mitlaufen! Aber von den Zweibeinern gab es kein Erbarmen, nur weil die keine Kondition haben mich das letzte steile Stück, bis zum Aussichtspunkt hochzuschieben.  Aber Herrchen kannte sich aus. Warum hochlaufen, wenn man auch hochfahren kann. Die sportlichen Teilnehmer freuten sich über einen Sektempfang, den Frauchen und Herrchen ihnen bereiteten. Und was ist mit uns? Sollen wir uns mit dem üblichen Wasser begnügen? Beim nächsten Mal nehme ich die Organisation in die Hand, wartet es ab, dann könnt ihr Zweibeiner das abgestandene Wasser trinken!

Der nächste Tag war eine Art Ruhetag. Hey, ich will was unternehmen! Das haben sich die Zweibeiner auch gedacht. So haben wir uns am Kräutergarten getroffen mit schön bunt angelegten wohlduftenden Beeten, die wir Vierbeiner leider nicht genauer erforschen durften.

Montags ging es dann von Thale nach Treseburg über die Rosstrappe, auch wieder mit einer herrlichen Aussicht. Am morgendlichen Treffpunkt "Sessellift Thale" angekommen, meinte Tante Samira, nicht schon wieder mit so einem Ding, wie in Rettenberg hochfahren, dann aber ohne mich. Aber das schienen die Zweibeiner gar nicht vor zu haben. Obwohl das Ding sah interessant aus und ich hätte es gerne mal ausprobiert.

Am nächsten Morgen sind wir noch entlang dem Ablauf der Okertalsperre entlang spaziert. Zwischen riesigen Felsbrocken ging es hindurch. Meine Zweibeiner sahen sich genötigt den Welpenwagen unterwegs stehen lassen zu müssen. Aber all meine Hoffnung, dass das spaß verderbende Teil endlich geklaut wird, haben sich leider in nichts aufgelöst. Wahrscheinlich sind die anderen Zweibeiner alle die netteren Hundehalter, die hätten so ein Ding gar nicht erst mitgenommen.

Danach hieß es nach Hause fahren, jetzt wo Frauchen und Herrchen endlich die nötige Kondition aufgebaut haben, um mich immer die Berge hinauf und hinunter chauffieren zu können."

 

27.10.10

Heute sind wir 16 Wochen alt geworden. Inzwischen sind wir alle richtig groß geworden, so um die 45 cm und um die 15 Kilo schwer. Wenn ich mich so im Spiegel betrachte oder meine Geschwister anschaue, dann muss ich sagen, dass wir uns alle zu properen Kerlen (und natürlich die Damen nicht zu vergessen) entwickelt haben. Die Welpengesichter sind weitestgehend verschwunden und unsere typischen Langnasen bilden sich immer mehr aus und das Fell wird immer fülliger.

Die meisten von uns gehen inzwischen in die Hundeschule und entwickeln sich zum Klassenprimus. Besonders das Toben mit den anderen Welpen ist echt klasse. Nur scheinen die alle etwas missraten zu sein. Die haben alle so komische Gesichter, ohne Platz für eine schöne lange Nase. Bei manchen scheint Mutter Natur komplett vergessen zu haben Nase und Maulpartie auszubilden. Aber nett sind die alle, manche muss man sich zwar erst etwas zurecht formen, aber letztlich kann sich keiner dem Colliecharme entziehen, da wird selbst der hartnäckigste Terrier zum Charmeur.

Aber am schönsten ist es, wenn Frauchen oder Herrchen mit uns immer wieder neue Herausforderungen meistern. Voller Erwartung wird der nächsten Übung entgegen gefiebert. Wie man so hört, haben die Trainer, seit wir in der Hundeschule sind, noch nie so abwechslungsreiche Trainingsprogramme entwickelt, um unserem Tatendrang und Wissendurst gerecht zu werden. Tja, wir haben unsere Zweibeiner schon gut im Griff und nicht nur die zu Hause.

 

07.11.10

Heute gibt es etwas zu feiern. Wir sind 4 Monat alt geworden und Alasca kommt uns gleich besuchen! Wir können es schon kaum erwarten ihr unser schönes neues zu Hause zu präsentieren. Ein schön gelegener ehemaliger Bauernhof mit viel Auslauf. Und wir sind die Hausherren! Tja, die werden staunen!

Mit einer obligatorischen Viertelstunde Verspätung, wie es sich anscheinend für das weibliche Geschlecht gehört, fuhren My Lady (mit einem angefressenen Herrchen, wegen Viertelstunde Verspätung) dann endlich vor. Mit stolz geschwellter Brust schritten wir ihr angemessenen Schrittes stolz entgegen. Die Autotür ging auf und Tante Samira kam als erste heraus. Ein kurzer maßregelnder Beller, kombiniert mit einem strengen degradierenden Blick von ihr und schon war er dahin, unser ganzer Stolz.  Ich schaute mal vorsichtig zu Magic, der sonst bei allen Begegnungen mit anderen Vierbeinern immer dafür sorgt, dass uns die angemessene Ehrerbietung entgegen gebracht wird, aber auch bei ihm, schien das Feuer aus den Augen erloschen. Das heißt die winzige Restflamme loderte noch, bis dann Mama aus dem Auto kam. 

Auch sie gab uns zu verstehen, dass sie von eingebildeten Söhnen  so gar nichts hielt. Gerade, als unsere Moral am Tiefpunkt angekommen war, da kam sie, unsere Schwester! Anmutig schwebte sie uns entgegen und ihr Blick, als sie uns armen Würste in Augenschein nahm sprach Bände... . Da haben wir wochenlang geplant und geprobt und in wenigen Minuten war alles dahin. Weiber!

Aber die Wiedersehensfreude war trotzdem riesig! Wir haben getobt und gespielt. Exfrauchen und -herrchen waren begeistert, wie prächtig wir uns entwickelt haben. Wenigstens die Zweibeiner haben uns angemessen bewundert. Aber auch Mama war gleich wieder ins uns vernarrt. Beim anschließenden Spaziergang hat Magic Alasca gezeigt, was ein ganzer Kerl ist, als er mühelos über einen glitschigen Baumstamm balancierte, der quer über einem kleinen Fluss lag, ein echter "Rose-River" halt.

Anschließend haben sich die Zweibeiner den Bauch mit Kuchen vollgeschlagen, während wir mal wieder leer ausgingen - nur einfaches Wasser haben sie uns angeboten ...! Wir haben die Zeit aber auch sinnvoll genutzt und unsere Erfahrungen ausgetauscht, wie wir die Zwei- und Vierbeinerwelt weiter in Griff bekommen, denn die Masche mit den großen Welpenkulleraugen scheint immer mehr ihre Wirkung zu verlieren. Tja, war das schön, als wir noch jung waren und die Menschen sich noch angemessen um den Finger wickeln ließen... .

Alasca hat erzählt, wie sie ohne viel Aufwand ihre Mahlzeiten vergrößert. Sobald sie ihre Ration vertilgt hat, nimmt sie ihre leere metallene Futterschüssel  und wirft sie so lange immer wieder in die Luft, bis sie den richtigen Klangkörper für den Aufprall gefunden hat, bei dem Mama verdattert zurückschreckt. Meist ist es der ohrenbetäubende Knall, wenn Alascas Schüssel auf Mamas Napf fällt. Natürlich so ausgerichtet, dass die Schüssel, wie von Geisterhand geleitet, von da aus ausgerechnet auf Mamas Füße prallt, die dann  regelmäßig den Fehler macht, zwei Schritte zurückzuweichen. Aber das reicht Alasca, die sich dann, wie ein Piranha auf Mamas Futter stürzt  und binnen Bruchteilen  von Sekunden schafft, alles leer zu fressen.  Das müssen wir nachher auch mal bei den Katzen ausprobieren!

Und sie hat uns erklärt, wie man an Leckerchen kommt. Die arme wohnt in einer Familie, bei der die Erziehung immer ganz ohne Leckerchen von statten gegangen ist. Nur in der Hundeschule gab es welche, nachdem der Trainer den Menschen das endlich beigebracht hat. Immer diese Zweibeiner, die nur in der Hundeschule alles richtig machen. Sobald man den Platz verlassen hat klappt gar nichts mehr. Alasca hat sich dann überlegt, dass es besonders viele Leckerchen gab, als sie das erste Mal auf die große hölzerne Wippe gestiegen ist. Na, dann scheint das Verhalten der Menschen sich zu ändern, wenn es um neue Untergründe geht. 

Also einen exotischen Bodengrund ausgesucht und eine Vollbremsung gemacht! Psst - wir sagen ja keinem weiter, dass wir über diesen Boden normalerweise völlig normal hinüber gehen, aber Frauchen war in dem Moment so perplex, dass sie daran gar nicht dachte. So, jetzt die Kulleraugenmasche, kombiniert mit leichter Kopfschiefhaltung und ein kurzer Blick auf Frauchens Jackentasche. Und siehe da es machte "Klick" bei ihr. Brav steckte sie die Hand in die Tasche, zückte ein paar Futterbröckchen und streute sie auf den Boden. Wahrscheinlich, meinte Alasca habe ich dann zu verdächtig schnell gehandelt, als ich mich ohne Zögern sofort auf diese stürzte. Das nächste Mal an gleicher Stelle meinte Frauchen nur, das sie nicht nochmal auf den Trick herein fallen würde und schaute mit Genugtuung zu, wie sie ohne Zögern weiter lief. Das war ja dann wohl nichts.

Aber im Geschäft hat Alasca die Tricks weiter ausgefeilt. Die eingesammelten Preisschildchen haben zu viel Ärger gebracht, also schnappen wir uns stattdessen ab und an was aus Frauchens Papierkorb. Damit kein unnötiger Verdacht auf einen fällt, verkrümeln wir uns immer ganz schnell, wenn Frauchen sich naht und stellen uns schlafend oder spielen artig mit dem langweiligen Hundespielzeug. Um mehr Abwechslung ins Spiel zu bringen, legt Alasca jetzt die Papierstücke immer in die Nähe von Mama oder Tante Samira, so dass Frauchen schon ernsthaft am Grübeln war, ob die beiden nicht die wahren Übeltäter sind.

Na, soeben hat Alasca unser gemeines Kaustangensammellager ausgehoben. Aber wir sind ja nicht so und haben sie gewähren lassen. Sie war auch wirklich nett zu uns, denn hin und wieder durften wir  auch mal kurz an einem Ende knabbern und Tauziehen mit ihr spielen. Aber sobald einer von uns die Stange schön entblättert hatte, nahm sie uns die Leckereien wieder ab, als sie so weich waren, dass My Lady quasi nur noch zu schlucken brauchte. Aber sie war uns so sehr gnädig gestimmt und wer will schön ständige Scherereien mit dem weiblichen Geschlecht haben.

So haben wir alle noch einen schönen gemeinsamen Tag verbracht und freuen uns schon auf das nächste Treffen.

  

24.12.10

Inzwischen sind wir schon 5 Monate alt und Alasca hat uns eben mal wieder Bericht erstattet über die komischen Verhaltensweisen ihrer Zweibeiner:

Frauchen und Herrchen verfielen kurz vor Weihnachten in so eine merkwürdige Stimmung. Spannung lag in der Luft. Sie begannen auf die Jagd zu gehen, einkaufen nennen die das. Unsere Freude darüber war allerdings immer nur von kurzer Dauer. Da brachten die so leckere Sachen mit und was machten die damit? Ohne auch nur mal wenigstens zu probieren steckten sie alles ungegessen in so einen kalten Schrank. Hey was soll das, wenn ihr das nicht mögt, dann gebt es mir oder zeigt mir wenigstens wie das blöde Teil aufgeht, dann hole ich es mir selbst. Es geht doch nichts darüber sich so eine leckere eisgekühlte Gans, so langsam auf der Zunge zergehen zu lassen.... .

Aber nicht nur Leckereien brachten sie in ihrem Sammelwahn mit, sondern auch so komisches nutzloses Zeug, was dann später in buntes Papier eingewickelten. Nicht schlecht gestaunt habe ich als sie in ihrer Fürsorglichkeit auf einmal mit einem riesigen Baum in der Tür standen. Bestimmt wollten sie ihn vor den Schneemassen retten. Ich fand das toll und habe mich gleich heimisch gefühlt und darunter gekuschelt. Frauchen war wenig begeistert, weil sie unbedingt noch so komische Fäden und Bälle daran hängen wollte. Und damit die Zweibeiner mit ihrem schlechten Augenlicht die merkwürdige Deko besser betrachten können, haben sie das Ding auch noch beleuchtet. Verteidigt haben sie die merkwürdige Konstruktion, als ob es ein gefüllter Futternapf wäre. Mir wurde direkt klar gemacht, dass eine unsichtbare Grenze außen herum verlief und das Grenzverletzungen nicht toleriert werden... . Na, ich wollte keinen Krieg, also habe ich mich dran gehalten.

Aber dann war meine Geduld doch am Ende. Als ob die Verunstaltung des schönen Baums noch nicht reichte, fingen sie an noch ein Holzhäuschen darunter zu stellen (auf meinen alten Liegeplatz!). Hinein kamen kleine Figürchen und ein paar Tiere. Aber was war das? Ich traute meinen Augen kaum. Unter den Tieren befand sich auch ein Collie, den sie weit hinten ins Häuschen zu den Hirten stellten. Na wartet ab, das geht ja gar nicht, vor 2000 Jahren gab es noch gar keine Collies! 

Also kurz abgewartet, bis Frauchen und Herrchen den Besuch an der Tür empfingen und dann kam meine akrobatische Seite hervor, wobei mir meine lange Collienase sehr zu Gute kam. Ohne auch nur ein Figürchen umzustoßen bahnte ich mir meinen Weg durch das Wirrwarr, holte den Collie vorsichtig hervor und dann schnell ab auf die Decke und schlafen gestellt. Frauchen schaute etwas kritisch. Besuch kommt und ich liege schlafend auf der Decke... . Da war der Schneespaziergang vorher vielleicht doch ein wenig zu lang gewesen, meinte sie.

Dann führten sie stolz ihrem Besuch den Bällebaum vor und die Krippe.... . Frauchen merkte gleich, dass etwas Entscheidendes fehlte und das arme Herrchen war gleich der Hauptverdächtige. Wer sollte es auch sonst gewesen sein. So quälte ich mich den ganzen Abend dahin, schön brav auf der Decke, Frauchen guckte schon ganz besorgt. Der Mund völlig ausgetrocknet, denn der Wassernapf war so weit weg und ich war unter Dauerbeobachtung. Als ich dann aber auch auf den nächsten Spaziergang verzichten wollte kam Frauchen besorgt an, um mich zu streicheln und durchzuchecken. In Bruchteilen von Sekunden war sie dahin, meine Arbeit von Stunden. Mit einem Griff zog sie den kleinen Collie  unbeschädigt zwischen meinen Vorderbeinen hervor und konnte es nicht fassen.

Nachdem ich mir einen längeren Vortrag über mich ergehen lassen musste, stürzte ich halb verdurstet erst einmal zum Wassernapf und tobte mich draußen aus. Als wir zurück kamen und Frauchen auf die Toilette ging und Herrchen sich mit dem CD-Player auseinander setzte (der übrigens gleich neben der Krippe steht), schaffte ich es ein weiteres Mal mir die Colliefigur auf meine Decke zu holen. Herrchen war wieder der "Gelackmeierte", denn er hatte nichts bemerkt, manchmal kann er einem wirklich leidtun. Und dann haben sie mir die Figur wieder abgenommen. Schnief... . Da musste ich mich von all meinen Geschwistern trennen und darf noch nicht einmal so einen kleinen Kerl mit auf meine Decke nehmen. Dabei sind wir Collies so gesellig! Und dann haben sie die Gans auch noch ganz alleine aufgefuttert. Das war das traurigste Weihnachtsfest meines Lebens ... Schnief!!!

 

01.01.11

Das war eine tolle Nacht. Wir durften mit zu Freunden. Ich habe mich von meiner besten Seite gezeigt, auch die Katzen habe ich brav in Ruhe gelassen. Naja fast von meiner besten Seite. Die Gastgeber hatten einen angenehm niedrigen Wohnzimmertisch. Endlich konnte man ohne Verrenkungen genauere Untersuchungen vornehmen, was da alles so herum steht. Aber meine Schlürfgeräusche waren dann doch wohl zu laut, als ich mit meinen Erforschungen an die Füllungen der Gläser anlangte. Bier schmeckt lecker, Ananassaft nicht ganz so gut, aber am schlechtesten bekam mir Frauchen und Herrchens Laune danach. Habt ihr noch nie was von Jugend forscht gehört? Wie soll ich mir ein genaues Bild über Euch Zweibeiner machen, wenn ich noch nicht einmal Eure Ess- und Trinkgewohnheiten näher untersuchen darf. Schließlich hantiert ihr auch ständig in meinem Wasser- und Futternapf. Noch nie was von Gleichberechtigung gehört?

Als am Abend immer wieder so laute bunte Lichtblitze über den Himmel zogen wollte ich unbedingt wissen, was da draußen los ist, bis Frauchen mich endlich auf den Arm genommen hat, damit ich besser aus dem Fenster schauen konnte. Noch nie was davon gehört, das wir Hunde Nasentiere sind, was soll also die störende Scheibe? Tante Samira darf auch nach draußen mit Herrchen Feuerwerk gucken.  Endlich hatte ich Frauchen so weit  und ich wurde aus meiner Gefangenschaft entlassen und durfte endlich raus - das war toll!

Beim Spaziergang am anderen Morgen stand Frauchen jedes Mal kurz vorm Herzinfarkt, nur weil ich immer wieder so kleine runde Teile draußen einsammelte. Na gut, dann buddeln wir halt unschuldig im Schnee. Mit Präzisionsarbeit (vielleicht sollte ich später Archäologin werden) arbeitete ich sorgfältig meine Schätze aus dem Boden und führte sie stolz Frauchen vor, aber sie schien auch keine eingefrorenen Silvesterkracher zu mögen. Ich werde diese Zweibeiner nie verstehen... .

 

12.01.11

Inzwischen sind wir 6 Monate alt und Alasca berichtet:

Heute haben wir das Projekt  "Jugend forscht"  weiter fortgeführt. Frauchen legt immer so viel Wert darauf, dass ich alles genau kennenlerne, aber manchmal gehen ihr einfach die Ideen aus, so dass ich selber etwas nachhelfen muss, was mal mehr und mal weniger Anklang findet. Ich denke, ich soll zur Selbständigkeit erzogen werden. Frauchen brummelt sich dann immer etwas in den Bart, von wegen dass sie aber noch gerne die Fäden in der Hand halten würde - ich glaube zu Weihnachten schenke ich ihr Strickzeug.

Herrchen hatte kürzlich  dann auch eine tolle Idee. So fuhr er mit uns allen zu einem abgelegenen Waldweg. Nachdem Mama und Tante Samira sich zunehmend weigern 24 Stunden täglich mit mir zu spielen, bin ich ständig auf der Suche nach neuen Freunden. Als wir ein Stück unterwegs waren, knarrte es plötzlich im Unterholz und hervor kam etwas großes Dunkles. Oooah - was ist das denn - der spielt bestimmt mit mir?! Alle erstarrten regungslos - diese Luschen. Alles muss man selber in die Hand nehmen. Also erst mal Eindruck schinden:  Attacke - hin mit Gebrüll (oder besser gesagt "Gebell"). Frauchen schien auch ganz begeistert, denn sie schrie wie am Spieß.

Aber was war das für eine Kreatur? Statt mitzuspielen, blieb der Koloss einfach stehen und senkte sein Haupt. Also Taktik ändern. In einem Indianerfilm habe ich mal gesehen, dass zügiges Umzingeln den Feind verwirren soll und man so die Illusion erzeugt, dass man in der Überzahl ist und da ja keiner mitmacht.... . Also das Vehikel in irrsinnigem Tempo laut lärmend umkreist. Die anderen Zwei- und Vierbeiner trauten sich noch immer nicht ran, wobei Frauchen den Eindruck machte nach vorne spurten zu wollen, um mich zu packen - aber dafür musst Du mich erst mal kriegen! Also weiter!

Aber auch das merkwürdige Ungetüm war echt komisch. Es trat vielversprechend einen Schritt vor. Frauchen schien kurz vorm Ohnmachtsanfall.  Und dann drehte es sich einfach weg und rannte zurück ins Unterholz. Herrchen vermutete schon, dass dem Wildschwein sei schwindelig geworden von dem wilden Umkreisen. Angreifen hätte es aber eh' nicht können, bestenfalls die zur Salzsäule erstarrten Gaffer am Rande, denn so sportlich schnell wie ich ist keiner!!!

Meine Zweibeiner sind übrigens leicht zu erziehen. Als ich zuletzt im Garten die ungezogenen, laut keckernden Elstern anbellte, schimpfte Frauchen und schickte mich auf die Decke. Mama und Tante Samira haben mir immer eingetrichtert, ich solle die Zweibeiner immer genau beobachten. Also habe ich kurz eins und eins zusammengezählt. Und fortan brauche ich nur einmal kurz zu bellen, wenn ich wieder ins Haus möchte und zack geht die Terrassentüre auf und ehe Frauchen etwas sagen kann, bin ich schon durchgestürmt auf meine Decke. Das fluppt mit ihr. Wer kann schon von sich behaupten, dass er einen Portier hat, der so auf Zack ist!  

Aber lange hielt die Freude nicht an. Da hatte Frauchen das Spiel durchschaut - so ein Ärger! Hier ist sie mir auf die Schlicke gekommen, aber bei vielem anderen noch nicht. Aber jetzt lieber bin ich lieber still, bevor ihr noch jemand was verrät!

Bis zum nächsten Mal!

 

05.03.11

Inzwischen sind wir schon 7 Monate alt. Alasca hat heute wieder von so einem komischen Brauch im Rheinland erzählt. Da will ich auch unbedingt mal hin!

Die Zweibeiner sprechen von der 5. Jahreszeit - so ein Quatsch - das steht in keinem Schulbuch! Das scheint irgend so eine Krankheit zu sein, die besonders im Kölner Raum verbreitet ist. Die Leute dort werden für ein paar Tage völlig verrückt. Magic meinte schon mal, dass die dann besonders "schissig" sind. Sie trauen sich anscheinend nicht mehr normal gekleidet vor die Türe zu gehen. Stattdessen verstecken sie sich hinter irgendwelchen bunte Stofffetzen und sehen total "Banane" aus! Ob sie glauben, dass man sie so nicht mehr erkennt?

Exfrauchen hat sogar vor den Vierbeinern nicht Halt gemacht. Da mussten Mama, Alasca und sogar Tante Samira so komische Hüte anziehen. War das peinlich! Erst haben die sich dann gar nicht mehr vor die Türe getraut. Aber als sie sahen, dass selbst der schicke Rüde von gegenüber eigentlich ganz taff mit seinem Outfit wirkte, da haben sie sich doch so ganz vorsichtig vor die Türe getraut.

Exfrauchen schien der Sache auch nicht ganz zu trauen, denn sie hat die drei dann im  offenen Auto versteckt, während sie sich dann mit anderen verrückten Zweibeinern an den Straßenrand stellte. Sie weiß wohl nicht mehr wie das ging mit dem Spazieren gehen!? Hallo - Wir wollen los! Aber was ist das?

Aus der Ferne kommt so merkwürdige Musik immer näher heran und die Zweibeiner fangen an so komisch herum zu zappeln. Hey - immer schön vorwärts bewegen - und vor allem nehmt uns mit!!!

Stattdessen nimmt das Elend seinen Lauf. Da biegen doch so merkwürdige Fahrzeuge plötzlich um die Ecke. Voll von jecken Zweibeinern, auch so merkwürdig vermummt. Wahrscheinlich sind das die Transportwagen von den Männern mit den weißen Kitteln, um der Lage wieder Herr zu werden. Aber bitte nicht Frauchen mitnehmen, wer soll uns sonst mit Nahrung weiter versorgen - denn so ein paar Vorteile haben die Zweibeiner ja doch .... .

Skeptisch wurde dem Umzug entgegen geschaut. Aber was war das? Fast aus jeder Gruppe löste sich einer heraus und überbrachte Geschenke!!! Tante Samira bekam reichlich Nachschub für ihre Bällesammlung. Alasca und Mama aalten sich in Frisbeescheiben, Kuscheltieren und anderen tollen Dingen. Und so mancher war neidisch auf unsere schönen Tribünenplätze, wo wir Vierbeiner die Wahl haben, entweder vorne an der Laderampe oder hinten im ruhigen Innenraum. Natürlich saßen wir alle vorne, um nichts zu verpassen! Während die Zweibeiner im eisigen Wind frierten. Mensch, Karneval ist echt klasse!

 

 8 Monate:

Hier mal wieder ein Schwank aus Alascas Leben:

Der Frühling hat begonnen! Nicht nur wir, sondern auch unsere Zweibeiner halten sich jetzt immer öfter im Garten auf.

Letztens hat Frauchen angefangen im Garten zu arbeiten und ich habe beschlossen ihr zu helfen.... . Ich habe ihr genau auf die Finger geschaut. Sie ist hingegangen und hat von diesem Grünzeug, "Unkraut" nennt sie es, dass in unserem Garten wächst, sich das herausgesucht, was nicht schmeckt und hat es mit ihren verlängerten Pfotengliedern gegriffen, herausgezogen und gesammelt (wofür auch immer - vielleicht gibt es heute Abend Gemüsesuppe).

Nachdem ich eine Zeit lang genau zugeschaut habe, bin ich, da ich nicht arbeitsfaul bin, auch zur Tat geschritten. Erst habe ich es ebenfalls mit meinen Pfoten versucht, aber irgendwie fehlte mir die Fingerfertigkeit.  Dann habe ich meine Zähnchen zur Hilfe genommen. Vorsichtig habe ich  das Grün damit umschlossen, an der Ecke, wo es mich schon immer gestört hat. Und ein kurzer Ruck, da war es ab. Dann zu Frauchen gelaufen und das Werk stolz präsentiert. Aber irgendwie schien sie meine Begeisterung nicht wirklich zu teilen. Stattdessen murmelte sie etwas von "schönem Rhododendron", was auch immer sie damit meinte. 

Also nochmal genau hingeschaut und erneut probiert. Stolz präsentierte ich mein neues Mitbringsel in meinem Fang. Diesmal schien sie näher interessiert, denn sie wollte auch etwas von dem schönen Zweig haben, der mir aus dem Mund schaute. Kaum hatte sie ihn in den Fingern, da kräuselte sich schon wieder ihre Stirn.... .

Aber alle guten Dinge sind drei. Da Frauchen auf Körpersprache steht, habe ich  beim nächsten Versuch alle meine schauspielerischen Raffinessen ausgegraben. Kopf in leichter Schieflage, Kulleraugen und Unschuldsblick. Und dann ein kleines Büschel Gras zwischen meinen Lippen. Denn da war ich ganz sicher, gestern beim Rasenmähen hat sie das mit so einer lauten Maschine auch abgeschnitten. Während ich  das schon ohne mechanische Hilfe kann. Aber Frauchen schien mir immer noch nicht zu trauen. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf und suchte nach dem "Loch im Rasen". Als ob ich so etwas machen würde. Also führte ich sie zu der Stelle, wo das Gras zwischen den Blumen im Beet sprießte und schwubs war das nächste Büschel herausgeholt.

Frauchen hat fast ein Salto geschlagen vor Freude, so stolz war sie! Tja, das kann halt nur ein waschechter Amerikanischer Collie!

So, dann macht's Mal gut! Vielleicht sieht man sich ja mal irgendwann live und Ihr könnt schauen zu was für einen stattlichen Burschen ich mich entwickelt habe  (Deckrüde: "Rose River's A Rave of Colors")!

Euer Rave

 

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