Entgegen vieler Meinungen zählt der Amerikanische Collie in der Regel nicht zu den pflegeintensiven Hunden. Auch in der Literatur findet man immer wieder Stellen, wo so ein Unsinn geschrieben steht. Bei den meisten von ihnen ist es völlig ausreichend, wenn sie alle zwei bis vier Wochen gekämmt (z.B. Harkenkamm mit rotierenden Stiften) oder bürstet (z.B. Haarbürste mit Noppen an den Enden). Wie beim Menschen, gibt es auch hier unterschiedliche Haartypen einige mit mehr andere mit weniger. Zu viel kämmen sollte man generell nie, da man sonst die ganze Unterwolle ausbürstet und die Hunde ihr collietypisches Aussehen verlieren und mehr einem Mischling ähneln.

Da man beim Amerikanischen Collie klar zwischen feiner weicher Unterwolle und etwas rauerem schmutzabweisenden Deckhaar unterscheidet, neigt das Fell in der Regel nicht so sehr zum Verfilzen. Beim feinen Haar hinter und unterhalb der Ohren und unter den Achseln, manches Mal im Behang und Hosen, bei fellstarken Hunden auch schon mal am Kragen und an den Hosen, kann es vereinzelt zur Knötchenbildung kommen. Dort sollte man sicherheitshalber alle ein bis zwei Wochen mal nach dem Rechten sehen. Beim Streicheln abends auf der Couch, findet man solche Stellen recht schnell. Generell sollte man die Hunde immer wieder alle paar Tage regelmäßig durchschauen oder besser gesagt durchfühlen, um nichts zu übersehen. Denn sollte es mal zur Verfilzung kommen, können sich sonst an diesen luftabgeschiedenen Stellen Hautreizungen bis hin zu Ekzemen und/oder bösen Entzündungen bilden. Die Gefahr besteht auch wenn es warm wird, dann werfen viele überschüssige Unterwolle in der Bauchregion, aber z.T. auch am ganzen Körper ab. Kämmt man sie nicht aus, dann ist die oben genannte Gefahr gegeben. So robust der Collie im Allgemeinen auch ist, was Haut und Darm betrifft, kann er immer etwas empfindlicher sein. Darum sollte man Collies (wie andere langhaarige Hunderassen auch) nicht unnötig kastrieren, so lange kein wichtiger medizinischer Grund vorliegt. Denn die Unterwolle verändert sich sonst sehr stark von der Struktur her, so dass das Fell nicht nur sehr schwer kämmbar wird und der Hund vielfach das ganze Jahr über haart, sondern vor allem schnell bei Hitze leidet, da das Fell nicht mehr als "Klimaanlage" fungieren kann. Die Strukturveränderungen führen zu einer Art Hitzestau, die Körperwärme kann über die Haut nicht mehr richtig entweichen. So kann es auch leichter zur Bildung von Hot Spots (entzündeten Hautstellen) kommen. Wenn sie mal gut nass werden, neigt das Fell dann an ihnen zu pappen, wie wenn man selber eine nasse Jeans anhat. Scheren ist dann auch nicht die Lösung (vom optischen her ganz abgesehen), weil sich das Problem dann noch weiter verstärkt. Denn danach sprießt die Unterwolle noch mehr (auch bei nicht kastrierten Hunden). 

Beim Durchfühlen findet man so auch möglicherweise im Fell verbliebene Mitbringsel wie Zecken, Pflanzenteil bis hin zu spitzen Grannen, die sich tief in die Haut bohren und von dort durch den Körper wandern können. Kleine Stellen lassen sich leicht auskämmen. Größere Stelle schneidet man am besten zeitig heraus, da diese Stelle sonst leicht wieder verknoten. Rüden sind aufgrund ihres üppigeren Fells etwas pflegeintensiver als Hündinnen. Es gibt Leute, die ihre Collies wöchentlich kämmen oder bürsten. Wenn das nicht unbedingt nötig ist, sollte man unbedingt darauf verzichten, denn so kämmt man die Unterwolle unnötig aus und das ehemals schön wallende Fell liegt nur noch eng an, da die Fülle fehlt.

Während des Fellwechsels kann man ruhig täglich kämmen/bürsten, damit es nicht piekst und juckt oder unter Umständen verfilzt. Alles was man ausbürstet, fliegt anschließend nicht in der Wohnung herum. An der Unterseite (v.a. Brust, Bauch, Hosen) können die Colliehaare in dieser Zeit zudem zum Verfilzen neigen, wenn man sie nicht zeitig auskämmt. Man kann auch gut hingehen und das Fell Lage für Lage umklappen und auskämmen, sobald die Haare anfangen haben sich zu lösen (wenn nicht gerade eine wichtige Ausstellung ansteht). Sie sehen zwar dann früher abgehaart aus, aber es ist für alle Beteiligten angenehmer.

Unsere Welpen werden schon früh an solche Pflegemaßnahmen gewöhnt, auch wenn sie bei ihnen noch nicht nötig sind. Aber auch hier gilt, was sie als Welpe schon kennengelernt haben, akzeptieren sie auch als Erwachsener leichter. Wichtig ist, dass auch der Welpenkäufer damit fortfährt, um das Erlernte zu festigen. Denn in der Pubertät kann es immer Phasen geben, in denen sie empfindlicher reagieren, und das kämmen verweigern möchten. Da hat man es dann sehr viel einfacher es trotzdem konsequent durchzuführen, wenn man vorher eine gute Basis aufgebaut hat.

Übrigens ist der Kurzhaarcollie nicht die ideale Alternative, denn wie bei anderen Kurzhaarhunden und vielen Katzenarten auch, setzen sich die kurzen Haare gerne überall fest und es ist sehr mühselig sie aus Polstern und Teppichen wieder heraus zu bekommen. Das Langhaar hat den Vorteil, dass es eher zusammenknäult ("Fellmäuse") und sich so gut einsammeln lassen. Das Kurzhaar dagegen verteilt sich eher überall hin großflächig.

Durch die harsche Beschaffenheit des Deckhaars haben die Amerikanischen Collies ein sehr schmutzabweisendes Fell. Sollte bei feuchter Witterung dennoch Schmutz anhaften bleiben, so rieselt er ab sobald er trocken ist. Darum sind unsere Weißen Collies auch immer Weiß, ohne unser Zutun.

Alle zwei bis vier Wochen sollte man mal in die Ohren schauen. In seltenen Fällen kann es zur Ohrenschmalzbildung kommen, die man mit einem sauberen weichen, nicht fußelnden Tuch leicht im oberen Bereich entfernen kann. Bei ruhigen herangewachsenen Hunden kann man auch vorsichtig einen Q-Tip verwenden (ggf. von einem Fachmann zeigen lassen), aber nur dort, wo man auch hinschauen kann; alles was darunter liegt kann zu unwiederbringlichen Verletzungen führen. Aus nicht entferntem Ohrenschmalz können sich ansonsten unter Umständen langwierige Entzündungen bilden (Tierarzt hinzuziehen).

Beim Collie muss das Fell nicht geschnitten werden. Vor Ausstellungen kann man das Aussehen noch fördern, indem man es an den Pfoten und Mittelfuß ggf. zurückschneidet (Bilder dazu gibt es ganz am Ende des Textes: https://www.amerikanische-collies-europa.de/index.php/de/ausstellungen/14-ausstellungen/300-tipps-fuer-erstaussteller ). Es kann aber schon mal sinnvoll sein unter und auch auf den Pfoten die Haare etwas zurückzuschneiden, damit bei schlechtem Wetter nicht zu viel Schmutz anhaften bleibt oder sich nicht so schnell Eisklumpen bei Schnee bilden. In diesem Rahmen sei auch darauf hingewiesen, dass man Streusalz unbedingt bei Hunden meiden sollte. Insbesondere Welpen und jungen Hunde reagieren häufig sehr empfindlich. Das gilt auch für Brennnesseln! Lässt sich der Kontakt mit Streusalz nicht umgehen, bitte unbedingt das Salz abwaschen bevor es wieder zurück ins Haus geht, denn bei kleinen Verletzungen an den Fußsohlen kann es fürchterlich brennen und wenn die Hunde es ablecken fördert es ähnlich wie Meerwasser nicht die Verdauung sondern kann zu Durchfall führen.

Collies sind von Natur aus meistens sehr reinliche Hunde, die um matschige Stellen und Pfützen, zumindest im Erwachsenenalter gerne Bögen schlagen. Zu Hause angekommen lecken die meisten von ihnen, auf Katzenart, erst einmal ausgiebig ihre Füße sauber, insbesondere wenn sie verdreckt oder nass geworden sind. Erst danach wird geschlafen.

Die Krallen laufen sich beim Collie mit genügend Auslauf auf unterschiedlichen Untergründen in der Regel von selber ab. In Ausnahmefällen kann es, wenn die Hunde fast nur auf weichen Wegen laufen und ebenso bei alten Hunden passieren, dass man doch mal Hand anlegen muss. Denn wenn die Krallen zu lang werden (man hört es an lautem Klacken, wenn sie laufen), dann müssen sie mit einer scharfen Krallenschere gekürzt werden. Aber bitte immer nur wenig abschneiden, denn es verlaufen auch Blutgefäße dadurch (Mehl kann ggf. eine Blutung stoppen, falls es mal zu einer Verletzung kommt). Nach zwei Wochen kann man dann das nächste Stück abschneiden. Immer im 90°-Winkel abschneiden, im Zweifelsfalle den Tierarzt zu Rate ziehen. Schneidet man nicht, dann stellen sich die Zehen immer mehr auf und die Hunde laufen vermehrt auf den hinteren Pfotenballen und geraten in eine Abwärtsspirale, denn dadurch kommen sie immer mehr in eine Fehlstellung hinein, die recht schmerzhaft ist. Die Folge sind Arthrose und früher oder später ein "Durchtreten", dann sind die Pfoten nicht mehr leicht konkav gewölbt, sondern platt auf dem Boden. Das ist normal nicht mehr umkehrbar. Gute Osteopathen können hier auch hilfreich sein.

Collies brauchen auch nicht regelmäßig gebadet zu werden. Man kann es mal alle ein bis zwei Jahren machen, aber man muss es nicht. Es gibt auch Leute, die ihre Collies baden, wenn sie abgehaart haben. Unsere Collies unterziehen sich dann einem Bad, wenn sie auf eine wichtige Ausstellung gehen. Will man seinen Hund baden, sollte man auch hier schon mit dem Junghund (nicht Welpen) wenigstens einmal geübt haben. Man staunt meist, wie lieb und voller Vertrauen sie das über sich ergehen lassen. Wenn Sie Shampoo verwenden, bitte ein gut verträgliches Hundeshampoo wählen, was die Haut nicht zu sehr austrocknet und unbedingt wieder gut auswaschen! Einfacher ist es das Shampoo vor dem Auftragen ein wenig mit Wasser zu verdünnen, denn sonst kann es ewig dauern, bis alles wieder draußen ist und auch der geduldigste Hund wird irgendwann unruhig.

Collies neigen leider alle zur Zahnsteinbildung. Positiv entgegen wirken kann man über die Ernährung. So haben BARFER meist wenige Probleme. Eher klebrige Futtermittel und Leckerchen fördern dagegen den Belag. Bei einer Hündin, die in der Zucht steht, kann man das Problem kaum vermeiden. Einige Colliebesitzer putzen ihren Hunden die Zähne. Der Erfolg ist umstritten, aber es schadet i.d.R. auch nicht, wenn man eine spezielle Hundezahnpasta verwendet und die Hunde machen es gut mit. Sie muss nicht ausgespült werden und wird einmal täglich aufgetragen. Bitte niemals Menschenzahnpasta verwenden, da sie zu viel Fluor enthält! Meist ist diese Zahnsteinbildung kein Problem für den Hund. Sollte er doch mal Überhand nehmen, kann man ihn mit einem speziellen Schaber ablösen lassen. Viele Tierärzte schauen vor der Impfung auch mal ins Maul und entfernen dabei solche Stellen. Aber bitte niemals den Hund unnötig zur Zahnreinigung in Narkose legen (siehe unten). Denn Collies gelten mitunter auch als eher narkoseempfindliche Hunde. Hinzu kommt, dass der Zahnstein meist innerhalb eines halben bis spätestens ganzen Jahres meist wieder voll da ist. Wenn man Geld investieren möchte, dann sind die Ultraschallzahnbüsten von Emmi-Pet eine sinnvolle Hilfe mit der zugehörigen Zahnpasta. Bei einer Verweildauer von mind. 10 sec. auf einer befallenen Zahnstelle (z.B. gerne die oberen Fangzähne), kommt es zur Wirkung. Der Belag wir mit den Wiederholungen immer spröder, so dass man ihn irgendwann gut mit dem Fingernagel ablösen kann. Wenn man dann am Ball bleibt und weiterhin immer ein bis zweimal die Woche putzt, dann bleibt es auch meist so.

Und nochmal zurück zur Narkoseempfindlichkeit (unabhängig von MDR1 und MH), auch wenn unsere Linien bislang völlig frei davon waren. Der Ablauf scheint immer der Gleiche, die Hunde schreien meist 1-5 Tage nach der Narkosegabe auf einmal kurz auf und sterben dann sofort. Bei den wenigen die man einer Obduktion unterziehen konnte, konnte nie eine Ursache gefunden werden. Leider konnte auch der letztliche Grund noch nicht ausgemacht werden. Bei einer privaten Datensammlung von Carina Höhne von betroffenen Hunden, war allen gemein, dass sie bei den Narkosemitteln (u.a.) "Ketamin" verabreicht bekommen haben. Auf der anderen Seite gibt auch sehr viele Collies, wie unsere private Datensammlung bezeugt von Collies die keinerlei Probleme hatten, obwohl sie auch Ketamin verabreicht bekommen haben. Aber da wo es zu Problemen geführt hat, reichten teilweise auch geringste Mengen, so z.B. auch zur Einleitung einer Inhalationsnarkose. Inzwischen wurde Ketamin von der Uni Giessen auch auf die Liste der gefährlichen Medikamente für MDR1-betroffene Hunde gesetzt (https://mdr1-defekt.transmit.de/kritische-arzneistoffe-bei-mdr1-gendefekt?fbclid=IwAR2huomDy3uupQn_Bh-q69NgVU68JBofTaiLJYbQT0rH_2L9fORXrbrzomM). Aber Achtung, die Collies scheinen unabhängig vom MDR1-Status, betroffen sein zu können. Sehr eng gezogene Hunde scheinen zudem ebenfalls häufiger betroffen zu sein, was auf eine genetische Komponente schließen lässt, die aber nicht wirklich bislang bewiesen werden konnte. Generell gilt, dass durch Dopplung von Ahnen Gene freigesetzt werden können, die ohne diese Dopplung von gesunden Genen überdeckt werden. Zum Glück ist der Modetrend der engen Inzucht zwischenzeitlich wieder rückläufig, da man weiß, dass hier generell unnötige Gefahren lauern. Eine mögliche Erklärung hierzu wäre, dass es neben MDR1 noch ein weiteres Transportsystem gibt, allerdings konnte bisher noch nichts dergleichen gefunden werden.

Aber nichts desto trotz sollte man Hunde grundsätzlich nur (wenn es kein Notfall ist) in Narkose legen, wenn sie vollständig gesund sind und nicht kurz vorher geimpft wurden oder eine Zeckenbehandlung durchgemacht haben. Eine Blutuntersuchung, ein Abhorchen und ggf. Ultraschalluntersuchung können zeigen, dass der Hund wirklich gesund ist. Größere Praxen, die täglich viele OPs haben, sind vielfach erfahrener, haben oft bessere Überwachungsgeräte und eigene Anästhesisten. Es scheint oftmals so, dass Inhalationsnarkosen besser verträglich sind.

Manchmal können Zecken recht lästig werden. Oft treten sie bei feuchtwarmem Wetter verstärkt auf, vor allem morgens, wenn höhere Gräser (im Wald oder entlang von Flüssen) und Sträucher entlang der Spazierwege liegen. In den heißen Sommermonaten ziehen sie sich oft zurück, da sie sonst austrockenen. Nach einem Spaziergang kann es grundsätzlich nicht schaden mal grob über den Hund drüber zu schauen. Eine gute Sicht auf Augenhöhe hat man schon oft, wenn man den Kofferraumdeckel öffnet und vor allem am Kopf, Hals und ggf. Rücken nach solch blinden Passagieren absucht. Sieht man solch ein kleines Tierchen, oft mit rotbraunem Körper und schwarzen Beinen, so kann man es gut absammeln, bevor es sich zur Haut durchgearbeitet hat und sich festsaugt. Aber die Tiere dann nicht freilassen, sonst sammelt man später ggf. wieder dieselben ab. Auch bitte nicht versuchen mit den Fingern sie zu zerquetschen, sonst hat man ggf. direkten Hautkontakt mit Krankheitserregern, leckt der Hund dann noch, dann hat er sie gleich aufgenommen.

Nehmen die Zecken überhand, so hilft vielfach ein hochwertiges Kokosöl (mit vielen höheren Fettsäuren). Bei Raumtemperatur ist es meist cremig fest. Unmittelbar vor dem Spaziergang kann man ein wenig (ca. ein flacher TL maximal) zwischen den Händen verreiben und dann am Hundefell abstreifen (Beine, Brust, seitlich des Bauchs etc., da die Zecken i.d.R. abgestreift werden von höheren Gräsern und Sträuchern). Unbedingt vermeiden sollte man Chemiekeulen. Die meisten sind für Menschen nicht zugelassen und damit sind sie für Hunde nicht verträglicher. In Einzelfällen kann es nach der Gabe von Antizeckenmitteln in Tablettenform, Spot-On-Präparaten und Zeckenhalsbändern zu mehr oder weniger schweren Komplikationen kommen, von Apathie, Speicheln, Übelkeit, Erbrechen, neurologische Störungen bis hin zu Epilepsie, Ataxie und Tod!!!

Unter Nebenwirkungen steht auch vielfach, dass man die Präparate nicht mit bloßen Händen berühren soll und wenn dann gleich abwäscht, dass man Kinder fernhalten soll und die Hunde nicht mit ins Bett nehmen soll, so schädlich sind diese Mittel. Auch Baden in freien Gewässern ist verboten, da die Mittel giftig sind für Kleinstlebewesen und in die Nahrungskette gelangen können. Und so etwas gibt man den Hunden direkt auf die Haut?! Vor allem Welpen und Junghunde reagieren unter Umständen sehr empfindlich. Unter einem Jahr sollten Zeckenmittel grundsätzlich tabu sein! Aber auch später sollte man sie möglichst komplett vermeiden!

Darum sind auch Fahrten in südliche Länder immer schwierig. Wegen der Sandmücken und anderen Überträgern von gefährlichen Krankheiten, muss Nutzen und Risiko abgewägt werden. Da die Hunde sich in der warmen Jahreszeit dort meist sowieso nicht wirklich wohl fühlen, wäre zu überlegen, ob man nicht ein anderes Urlaubsziel vorzieht in gemäßigteren Klimazonen. Aber auch hier gibt es Gebiete mit erhöhtem Risiko. Generell sollte man zeckenreiche Gebiete versuchen zu meiden. Oft hilft es, da der Collie eh abwechslungsreiche Spaziergänge braucht, den Hund ins Auto zu setzen und z.B. entlang von Feldwegen zu spazieren. 

Collies reagieren schon mal empfindlicher auf räuberische Grasmilben (in der Regel Herbstgrasmilbe). Die ca. 1mm großen Plagegeister treten vor allem in der zweiten Jahreshälfte aufzutreten, im Laufe des Augusts bis es endlich Frost gibt und anscheinend auch bevorzugt auf trockeneren Wiesenteilen. Im Tagesverlauf scheint die Aktivität zuzunehmen. Man kann sie leicht bemerken, wenn man selber barfuß über den Rasen läuft oder man legt einen weißen Teller aufs Gras und sieht nach einiger Zeit dort kleine orangfarbene Pünktchen. Im Larvenstadium sind sie auf ihre Wirte (wie z.B. Hunde, Katzen, Pferde, Menschen) angewiesen, um sich weiter entwickeln zu können. Sie werden an Gräsern, Sträuchern etc. abgestriffen und können wohl nicht selber aktiv auf die Suche gehen. Auf dem Körper ihrer Wirte sieden sie sich gerne an wo es feuchtwarm ist, wie in Fesselbeugen beim Pferd, Kniekehlen bei uns Menschen, bei den Hunden zwischen Zehen, hinten oberhalb der Pfoten, aber auch an den Innenschenkeln, Bauch etc.. Dort findet man gerne Krüstchen. Sie ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut auf. Das abgegeben Speichelsekret löst das Gewebe auf und wird dann aufgesogen als Nahrung. Später lassen sie sich einfach abfallen von ihrem Wirt (so verbreiten sie sich auch immer weiter). Die Reaktionen des Körpers sind oft zeitversetzt, so dass man bei der Diagnosestellung oft gar keine Grasmilben mehr nachweisen kann. So setzt als direkte Folge oft massiver Juckreiz ein, vielfach bilden sich kleine Krüstchen. Die Gefahr dabei ist, dass die Collies anfangen diese Stellen abzulecken und dran zu knibbeln. So entstehen Mikroverletzungen und Keime können eindringen, so dass sich Entzündungsherde bilden können, bei denen man frühzeitig mit lokalen Mitteln entgegenwirken soll. ( https://www.sitzplatzfuss.com/die-herbstgrasmilbe-nicht-nur-im-herbst-ein-problem/)

Von Natur aus scheinen erwachsene Collies nicht kurz gehaltene Rasenflächen als Zumutung zu erachten und weigern sich oft sie zu betreten, insbesondere wenn sie noch feucht sind. Vielleicht noch ein Überbleibsel ihres britischen Ursprungs haha. Aber durch das Meideverhalten wird so ein intensiver Kontakt mit den kleinen Plagegeistern vermieden. Sie sind nicht dumm unsere Collies. Mir schwebt da immer ein Foto vor Augen von einer Züchterin in den USA. Sie hat für die Collies extra ein riesiges Areal, auf dem sie sich neben den Spaziergängen frei bewegen und können und toben. Es umfasst die Größe von mehreren Fußballfeldern. Es ist grasbewachsen (mit kurzem Gras) und an einer kleinen Stelle finden sich ein paar Bäume und darunter ist lediglich Erde. Und wo halten sich die Collies auf? Sie sind immer nur dort wo normaler Boden ist und niemals (!) auf dem Rasen. Urinstellen auf dem Gras sind auch nicht sichtbar, so als ob die Collies sich genötigt sehen solch "verseuchtes" Gebiet gar nicht erst zu betreten. So bekommt man Collies auch eigentlich nie auf kleine Auslaufflächen, z.B. an Rastplätzen. Bei jungen Hunden kommt dann noch der Geruch dominanter älterer Hunde hinzu. Bitte niemals die Hunde zwingen trotzdem drauf zu gehen. Zudem ist die Infektionsgefahr an solchen Stellen auch größer.

 

  

 

Amerikanischer Collie

 

 

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